So will die MUL – CT neue Pflegekräfte gewinnen

Erfolgreiche Infoveranstaltung „Anwerbung in Brandenburg – Internationale Fachkräfte und Azubis für Gesundheits- und Pflegeberufe“
22.10.2024

Im Werben um ausländische Fachkräfte für die Pflege- und Gesundheitsbranche hat am 18. Oktober auf dem Campus der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem die zweite von insgesamt drei Informationsveranstaltungen im Rahmen des Pilot-Projekts „Anwerbung in Brandenburg – internationale Fachkräfte und Auszubildende für die Gesundheits- und Pflegeberufe“ stattgefunden. Sie war vor allem an Trägerinnen und Träger auch kleinerer Einrichtungen der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung gerichtet, zum Beispiel an ambulante Pflegedienste, stationäre Langzeitpflegeeinrichtungen, heilmittelerbringende Praxen und Labore, die dabei von den Anwerbe-Erfahrungen großer Kliniken profitieren können. Primäres Ziel ist vor allem die Vernetzung der MUL - CT mit den anderen Versorgern in der Modellregion Gesundheit Lausitz.

Nach der Eröffnung von Akademieleiter Christian Raum und einem Grußwort von Dr. Markus Niggemann, Beigeordneter und Leiter des Geschäftsbereiches Finanzmanagement, Wirtschaftsentwicklung & Soziales der Stadt Cottbus, stellte Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey als Gründungsvorstand Wissenschaft das Universitätsklinikum vor. Im Anschluss präsentieren Vertreter des Arbeits- und Gesundheitsministeriums das Pilotprojekt „Anwerbung in Brandenburg für Einrichtungen der Gesundheitsversorgung“. Die Agentur für Arbeit flankierte das Thema durch die Darstellung von Unterstützungsmöglichkeiten. Das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit lieferte Wissenswertes zum Anerkennungsprozess. Das Thema Fachkräftemangel stellt nach wie vor die größte Herausforderung im Rahmen des Strukturwandels dar. Die MUL – CT wirkt dem entgegen: immerhin sind bereits Fachkräfte aus 56 Ländern am Uniklinikum beschäftigt.

Katrin Pischon, Teamleitung Internationale Programme, und Anke Wenske vom Kompetenzzentrum Pflege erläuterten im Anschluss Best Practices Beispiele für (soziale) Integration. Sie stellten dabei Projekte zur Fachkräftesicherung an der MUL – CT vor. Die Integration vietnamesischer Pflegeazubis, die bilinguale deutsch-polnische Pflegeausbildung, die Integration und Anerkennung von brasilianischen Intensivpflegefachkräften oder die Akquise von Schülern in Rio de Janeiro für die Pflegeausbildung sind Vorhaben, die den hohen Stellenwert von erfolgreichem Recruiting für das ehemalige CTK und das neu gegründete Universitätsklinikum unterstreichen. Herausforderungen bleiben die Sicherstellung der Finanzierung für Recruiting, die Bereitstellung von Wohnraum in Abstimmung mit der Stadt, Sprachkurse und Trainings, Sprachlehrerqualifikationen, Anforderungen an Prüfungen, die Kommunikation innerhalb der Teams sowie die erfolgreiche Mitarbeiterbindung.

Das Pilotprojekt wird von einer Reihe verschiedener Partner unterstützt, darunter das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG), die Bundesagentur für Arbeit, die Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg e.V. (LKB), die LIGA der freien Wohlfahrtspflege, der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB), das Regionale Integrationsnetzwerk Brandenburg (IQ), die Betriebliche Begleitagentur bea-Brandenburg und die Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe GmbH (DeFa).

Darüber hinaus sollen die Landkreise und kreisfreien Städte bei der Integration der angeworbenen ausländischen Fachkräfte eingebunden werden, gleiches gilt für lokale Initiativen und Integrationsprojekte vor Ort.