1. Kongress der Nepalesischen und Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie an der MUL-CT
In diesem Jahr fand ein Höhepunkt der nepalesisch-deutschen Klinikpartnerschaft statt. Als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW e.V.) richtete Prof. Dr. med. Björn Dirk Krapohl (Plastischer Chirurg und Handchirurgie an der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem) die 61. Jahrestagung der Gesellschaft als ersten gemeinsamen binationalen Kongress am 15. und 16.11.2024 in Cottbus am Universitätsklinikum aus. Im Fokus standen internationale medizinische Partnerschaften und humanitäre Projekte. Es war der erste internationale Kongress, der an der neu gegründeten Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) stattfand.
Der Vorstandsvorsitzende der MUL-CT, Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, hielt zu Beginn der englischsprachigen Konferenz eine Vorlesung zum Thema „Medical University Lausitz – Carl Thiem: A future approach to secure health care in a changing environment“. Prof. Dr. med. Björn Dirk Krapohl bedankte sich bei ihm mit einem besonderen Schal als Gastgeschenk. Interessierte können das Programm auch nachträglich noch abrufen unter: www.dgpw.de
Zehn nepalesische Kolleg:innen flankierten derweil den Kongress, die für weitere Hospitationen für einige Wochen in Deutschland bleiben. Neben der MUL – CT werden sie zusätzlich weitergebildet bei inländischen Partnern, der Berliner Charité, dem Unfallkrankenhaus Berlin, der Klinik für Handchirurgie in Bad Neustadt an der Saale und im Schwerbrandverletztenzentrum des Klinikums St. Georg in Leipzig.
2025 soll die 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie stattfinden – dann in Berlin.
Hintergrund
Seit 2020 besteht eine Klinikpartnerschaft zwischen der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem, ehemals Carl-Thiem-Klinikum Cottbus, und dem Nepal Cleft and Burn Center im Kirtipur Krankenhaus in Kathmandu. Grundlage der Partnerschaft ist das von der GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) initiierte Förderprogramm „Klinikpartnerschaften“. Das Programm „Partner stärken Gesundheit“ fördert Kooperationen zwischen deutschen Kliniken, Universitäten, Hochschulen und Nichtregierungsorganisationen und solchen in Partnerländern. Klinikpartner sind weltweit in allen medizinischen Fachbereichen aktiv. Das Förderprogramm wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) inhaltlich und organisatorisch begleitet. Das Programm ist durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beauftragt und finanziert sowie kofinanziert durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS).
Das Förderprogramm zielt darauf ab, durch langfristig angelegte, nachhaltige Partnerschaften zur Stärkung von Gesundheitssystemen beizutragen. Die Partnerschaften zahlen ein auf die Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, speziell hier das Ziel Nr. 3 „Wohlergehen und Gesundheit für alle“ und das Ziel Nr. 17 „Aufbau und Nachhalten von Partnerschaften“. Klinikpartner sind durch das Programm in zahlreiche fachliche und regionale Netzwerk- und Austauschformate eingebettet. Sie können dadurch ihre Kompetenzen zu Internationaler Zusammenarbeit und gemeinsamen Lernen vertiefen. Das GIZ-Team berät sie in den Feldern Projektmanagement, Kommunikation und Administration.
Die Klinikpartnerschaft beruht auf Gegenseitigkeit; das heißt, es findet Austausch sowohl in Nepal als auch in Deutschland statt. Der Fokus liegt auf der akademischen und klinischen Ausbildung in den Fachbereichen Verbrennungsmedizin, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und Kinder-Neurochirurgie.